Werner von Olnhausen übergibt Geschützkartuschen

Im Rahmen des 1. historischen Stammtischs am 21.03.2025 übergab Werner von Olnhausen (2. v. r.) den Organisatoren (v. l. n. r. Heiko Schulz, Jürgen Röger, Bernd Herrmann und Andreas Gastgeb) zwei originale Geschützkartuschen (Patronenhülsen) jenes amerikanischen Panzers, der das Obereisesheimer Rathaus wenige Tage nach dem verheerenden Angriff auf das Dorf gezielt zerstört hatte. „Während der Obereisesheimer Ortskern am 03. April 1945 mehr oder weniger verwüstet worden war, blieb das Rathaus annähernd unbeschädigt stehen!“, so der 92jährige von Olnhausen. „Ein paar Fanatiker hatten die Amerikaner mit ihrem sinnlosen Widerstand aber offensichtlich so nachhaltig geärgert, dass sie noch einmal einen Panzer in den Ort schickten, um auch das Rathaus dem Erdboden gleich zu machen.“ Die verschossenen Kartuschen fand Werner von Olnhausens Vater Karl auf der Straße, nahm sie mit nach Hause und verbarg sie fortan im Keller. „Heute, fast genau 80 Jahre später, ist die Gelegenheit, sie der Öffentlichkeit zurückzugeben!“, befand der rüstige Rentner und überreichte die Patronenhülsen dem Organisationsteam des historischen Stammtischs. Dort war man sich schnell einig, dass man einen Krieg nicht verherrlichen darf. Gleichermaßen muss es aber möglich sein, geschichtliche Tatsachen objektiv herauszuarbeiten. Die Kartuschen - aufbereitet, erläutert und ausgestellt - könnten einen kleinen Teil dazu beitragen, dass sich dieser Teil der Geschichte tatsächlich niemals mehr wiederholt.
 
Sylke Bauer