Balduin mit Leiter und Schaufel

Tiefbauamt

Fußgänger- und Radfahrerunterführung

Bauherr: DB InfraGO AG, Presselstraße 17, 70191 Stuttgart  
Stadt Neckarsulm, Tiefbauamt, Marktstraße 18, 74172 Neckarsulm
Planung: Wolf Ingenieure GmbH, Adelsförsterpfad 14, 69168 Wiesloch
reine Baukosten: 12,8 Mio € (brutto) kreuzungsbedingt, 2,5 Mio € (brutto) nicht-kreuzungsbedingt
Inbetriebnahme: 2027
Ansprechpartner: DB InfraGO AG, Presselstraße 17, 70191 Stuttgart 
Ansprechpartnerin: Anca Roxana Brad, Tel.  0152 3211 8526
Stadt Neckarsulm, Tiefbauamt, Marktstraße 18, 74172 Neckarsulm
Ansprechtpartner: Tanja Blattmann, Tel. 07132 35-2401

Weitere Informationen zur Fußgänger- und Radfahrerunterführung

Der Bahnübergang Neckarstraße wurde im Jahr 2005 für den Autoverkehr geschlossen. Am 30.06.2012 erfolgte die Schließung für Fußgänger und Radfahrer. Im Dezember 2012 wurde zwischen Stadt und DB AG (heute DB InfraGO AG) die Herstellung einer Ersatzmaßnahme zu einem späteren Zeitpunkt vereinbart. Im Laufe der Jahre ist die Bedeutung und die Wichtigkeit dieser Radwegeverbindung stetig gestiegen, vor allem mit dem Ziel die nachhaltige Mobilität zu fördern. Im Jahr 2017 hatte die Stadt das Potential der Querung gutachterlich ermitteln lassen. Sogar ohne das Vorhandensein einer ausreichend guten Fahrradinfrastruktur zum damaligen Zeitpunkt und ohne den Effekt des Landesradschnellwegs wurden das Potential mit 900 Radfahrern pro Tag ermittelt. Im Jahr 2020 wurden am 08.07.2020 am Knoten Brückenstraße/ K2000 (westl. BÜ, an Wehrbrücke, Verbindung nach Obereisesheim), 1.618 Radfahrende gezählt, das Radverkehrspotential bis 2030 wurde zu 2.300 Radfahrenden ermittelt.

Im Auftrag des Landratsamtes Heilbronn sowie der Städte Heilbronn und Neckarsulm wurde eine Machbarkeitsstudie zu den Radschnellverbindungen im Raum Heilbronn/ Neckarsulm erstellt. In diesem Zusammenhang wurde das Radfahrpotential in der Ost-West Verbindung zum Landesradschnellweg für das Jahr 2030 ermittelt. Die Wegeverbindung durch die Neckaraue südlich der Landesstraße L 1101 (Brückenstraße) wurde als Bestandteil einer Radschnellverbindung identifiziert. Für diese Radschnellverbindung (in der Machbarkeitsstudie als Korridor C bezeichnet) wurde ein Nutzerpotenzial von insgesamt bis zu 3.200 Radfahrer-Fahrten pro Tag ermittelt. Aufgrund der hohen Priorität wurde diese Strecke sogar in die Baulast des Landes übernommen.

Außerdem ist diese Verbindung eine wichtige Schulwegeverbindung für die Schüler aus Obereisesheim zu den weiterführenden Schulen, für die Pendlerverkehre in die Industriegebiete und für die Freizeitverkehre.
Die Vorplanung der „Bahnüberführung“ (in Form einer Fußgänger- und Radfahrerunterführung) wurde ab dem Jahr 2013 ausgearbeitet und auf dieser Grundlage die Genehmigung beim Eisenbahnbundesamt (EBA) beantragt. 

Die Planfeststellung (Baugenehmigung) durch das EBA erfolgte im Jahr 2015. Aufgrund verschiedenster Gründe, wie z. B. Haushaltskonsolidierung bei der Stadt Neckarsulm, unzureichende Kapazität für Sperrzeiten im Gleisabschnitt bei der DB ruhte die Bearbeitung des Vorhabens. In seiner Sitzung am 21. November 2019 hat der Gemeinderat den allgemeinen Baubeschluss aus dem Jahr 2010 bekräftigt und die Verwaltung mit der Wiederaufnahme der Planungen in Projektpartnerschaft mit der DB InfraGO AG beauftragt. 
 
Als vertragliche Grundlage der Maßnahme wurde im Jahr 2012 eine Kreuzungsvereinbarung zwischen der DB Netz AG und der Stadt geschlossen. Darin ist unter anderem die Drittelung der Kosten für die kreuzungsbedingten Bestandteile der Maßnahme zwischen dem Bund, der DB Netz AG und der Stadt geregelt. Im März 2020 wurde das Eisenbahnkreuzungsgesetzt (EKrG) novelliert, wodurch sich die Finanzierungsaufteilung der kreuzungsbedingten Baukosten zu Gunsten der Stadt verschoben haben. Die Stadt ist fortan nicht mehr an den kreuzungsbedingten Baukosten beteiligt.  Die kreuzungsbedingten Kosten sind gemäß Kostenberechnung mit ca. 12,8 Mio. EUR festgestellt worden.

Die nicht-kreuzungsbedingten Bestandteile sind vollständig von der Stadt zu tragen.
Zu diesen zählen:
 
- Auf der Ostseite der Maßnahme (Karlsplatz): Stützwand mit Natursteinen, Geh- und Radwegezuführung und deren Entwässerung, höherwertige Innenausstattung (Beleuchtung), etc.
 
- Bestehende Unterführung unter der K2000 (die Unterführung an sich ist in der Baulast des Landes, die Innenausstattung und die Zuwegung ist in der Baulast der Stadt): Decken- und Wandbeleuchtung, Umbau der Schreitstufen in Rampen, Sanierungen an der Zuwegung
 
Die nicht-kreuzungsbedingten Baukosten belaufen sich auf ca. 2,5 Mio. EUR (brutto) und sind zu 100% von der Stadt zu tragen. Das Land Baden-Württemberg hat nach dem Landesgemeindefinanzierungsgesetz (LGVFG) und der Verwaltungsvereinbarung Sonderprogramm „Stadt und Land“ (VV SP „S&L“) mit dem Zuwendungsbescheid vom 13. Juni die Förderung dieser Kosten in Höhe von 90% bestätigt.

Die Umsetzung der Maßnahme hat im August 2024 begonnen und dauert voraussichtlich bis Dezember 2026 an.
 
In Vorbereitung auf den Bau hat das städtische Tiefbauamt das Baufeld freigeräumt. So wurden auf der Westseite des Bahnübergangs, wo die neue Unterführung mit einer Rampe angebunden wird, 19 Bäume, darunter Berg-Ahornbäume und Blumeneschen, aufwändig verpflanzt. Auf der Ostseite der Gleise verlegte die Stadt den bestehenden Radweg, der die Unterführung in einer weit ausladenden Schleife fahrradtauglich anbindet. Auf dieser Seite am Karlsplatz muss das östlich ansteigende Gelände mit einer Bohrpfahlwand abgefangen werden. Im Baufeld der Wegeanbindung beziehungsweise der Stützmauer befanden sich drei Bäume, die entfernt werden mussten. Eine kleine Rosskastanie und ein Feldahorn wurden, wie die Bäume auf der Westseite, mit schwerem Arbeitsgerät versetzt und an anderer Stelle im Stadtgebiet neu eingepflanzt. Dieses Verfahren war leider bei dem dritten Baum, einer großen Rosskastanie, wegen der Größe des Baumes nicht möglich. Dieser Baum wurde daher gerodet.
 
Nach der Einrichtung der Baustelle wurden von der Baufirma die Brückenteile westlich und östlich der Bahnstrecke hergestellt. In der Sperrpause von Freitag, 14. März, bis Freitag, 28. März 2025, wurde zunächst das westliche Gleis 3 im Bereich des alten Bahnübergangs zurückgebaut und das erste Brückenteil eingehoben. Im Anschluss daran wurde das Gleis 3 wieder hergestellt und in Betrieb genommen.
 
Im Spätsommer, und zwar vom 11. bis 18 August 2025, werden die Gleise 1 und 2 der Deutschen Bahn sowie die Reste des Bahnübergangs zurückgebaut und das zweite Brückenteil eingehoben. Nach Abschluss dieser Arbeiten werden die Gleise wieder aufgebaut und in Betrieb genommen. Ursprünglich war dies im Zeitraum von Freitag, 11. April, bis Freitag, 18. April 2025, geplant. Grund für die Verschiebung ist der Bedarf nach einem längeren Sperrzeitraum bei einem Parallelprojekt. Um den Zugverkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen, bündelt die Bahn mehrere Maßnahmen in einer Streckensperrung. Daher gehört auch der Neubau der Unterführung Neckarstraße zu einem Bündel von weiteren vier Maßnahmen.
 
Anschließend entsteht auf der Westseite eine rund 100 Meter lange Rampe mit sechs Prozent Steigung als Zuwegung zur Unterführung. Auf der Ostseite wird eine 51 Meter lange Rampe und eine Treppe errichtet.

Normalerweise finden die Bauarbeiten tagsüber von Montag bis Freitag statt. Ausgenommen sind die Zeiten, in denen die Gleise gesperrt sind. In diesen Zeiten wird sowohl nachts als auch am Wochenende gearbeitet.
 
Teile des Parkplatzes „Bahnhof West“ und auf der anderen Gleisseite das westliche Ende der Neckarstraße am Karlsplatz werden als Baustelleneinrichtungsflächen genutzt. Diese Flächen sind seit Montag, 19. August 2024 jeweils mit einem Bauzaun gesichert und können bis auf Weiteres nicht mehr zum Parken genutzt werden. Halteverbotsschilder weisen auf die Sperrung hin. Die Stadt hat zudem Kontakt zu den privaten Nutzern der entsprechenden Stellplätze Kontakt aufgenommen, um sie rechtzeitig auf alternative Parkmöglichkeiten hinzuweisen.
 
Der Geh- und Radweg entlang der K 2000 ist im Abschnitt zwischen dem Parkplatz Bahnhof West und dem stillgelegten Bahnübergang gesperrt. Um den Rad- und Fußverkehr sicher umzuleiten, gibt es auf der bestehenden Rechtsabbiegespur der K 2000 in Richtung Nordosten (SE-Zentrum) einen provisorischen Geh- und Radweg.
 
Der provisorische Geh- und Radweg geht in dessen nordöstlichen Verlauf in die bestehende Fahrradstraße hinter dem SE-Zentrum und den Hausnummern Gottlieb-Daimler-Straße 16/1 bis 40 über. Die bisherige Zufahrt für den Kfz-Verkehr zu den Gebäuden Gottlieb-Daimler-Straße 16/1 bis 40 wurde im Zuge der Bauarbeiten ebenfalls provisorisch nach Norden verlagert und befindet sich nun zwischen der bestehenden Fußgängerunterführung und dem davon nördlich liegenden Parkhaus (Gottlieb-Daimler-Straße 16/1).

Einhub Bauteil West am 22.03.2025

Einhub Bauteil West

BÜ Pläne

BÜ Rampe Ost
BÜ Übersichtsplan Endzustand
BÜ Ansicht Stützwand