Ersatzpflanzung an nicht zugänglichem Bereich angeordnet

Der Nussbaum vor dem Gebäude Friedhofstr. 13 ist Geschichte. Nachdem er den Vollausbau der Friedhofstraße, die Grabarbeiten der Deutschen Giganetz, verschiedene Kanalsanierungs-, Hausanschluss-, Leitungsarbeiten und Manches mehr Jahrzehnte lang schadlos überstanden hatte, musste er jetzt seinem hohen Alter und dem stressigen Standort Tribut zollen. Er fiel am frühen Morgen des 15. März. Mit Wurzelbrücken, Anbauverboten und vielerlei anderen Maßnahmen war auf den Ortsbild prägenden Baum bei allen Tiefbaumaßnahmen in den vergangenen Jahrzehnten Rücksicht genommen worden. 

Zusammen mit der alten Winterlinde vor der Kirche gehörten der Nussbaum vor der Friedhofstr. 13 und die Kirsche vor dem Gebäude Friedhofstr. 18 zu den drei bekanntesten Bäumen im alten Siedlungsbereich von Obereisesheim. An einem zugegeben suboptimalen Standort im Straßenraum trotzte der Nussbaum-Methusalem vielerlei Entwicklungen und war im gleichen Maße natürlich auch lästig. Weichen musste er schließlich, weil er alt und windbrüchig geworden war. „Wir haben die Fällgenehmigung schweren Herzens wegen einer nachgewiesenen, nicht mehr zu behebenden Schädigung des Baumes erteilt!“, informierte Grünbereichsleiter Günter Glaser die Ortsverwaltung vor einigen Wochen. Seit Samstag nun ist der auf vielen Bildern verewigte Baumriese Geschichte. Ersatzpflanzungen wurden an einem für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Bereich angeordnet. Auf die Rodung unmittelbar folgenden Forderungen nach einer Beseitigung der Kirsche in der Nachbarschaft erteilte die Ortsverwaltung kurz und knapp eine Abfuhr. Die Kirsche vor der Friedhofstr. 18 soll erhalten bleiben, solange sie keine Gefahr für Anwohner oder Öffentlichkeit darstellt. Unzweifelhaft ist auch sie in die Jahre gekommen und wird wohl keinen Schönheitspreis mehr gewinnen. Doch gefällt werden soll sie erst, wenn es gar nicht mehr anders geht.


Andreas Gastgeb