Häußler-Schule bleibt als eigenständige Grundschule ein Ort des Lernens und Lebens
Am 25. Juli 1925 wurde die Johannes-Häußler-Schule in Neckarsulm unter dem damaligen Namen „Karlschule“ feierlich eingeweiht. Das 100-jährige Bestehen des Schulstandorts wurde jetzt mit einem Festakt in der Schulsporthalle gefeiert. Oberbürgermeister Steffen Hertwig beglückwünschte die Schule zum Jubiläum und dankte allen Wegbegleitern, die in den vergangenen Jahrzehnten ihren Beitrag zur Geschichte und Entwicklung der Schule geleistet haben: „Möge die Johannes-Häußler-Schule weiterhin ein Ort des Lernens und Lebens, der Geborgenheit und der Entwicklung sein.“
Die Johannes-Häußler-Schule habe sich im Laufe der Zeit stetig verändert, angepasst und weiterentwickelt. Zu den Meilensteinen zählte der Oberbürgermeister die Etablierung der Werkrealschule und die enge Kooperation mit Bildungspartnern in der Region und in der Stadt bei Projekten der Berufsorientierung. Damit habe sich die Johannes-Häußler-Schule als „verlässlicher Partner in der beruflichen Bildung positioniert“, stellte Steffen Hertwig fest. „Mit Blick auf den regionalen Fachkräftebedarf war und ist dies ein enorm wichtiger Beitrag.“
Ein weiterer bedeutender Schritt war laut OB Hertwig die Einrichtung der Ganztagsschule. „Sie zeugt von pädagogischer Weitsicht und vom Mut, Schule weiterzudenken.“
Die Schülerfirma „Keksdose“, die als Schulprojekt begann, übertrug den Schülerinnen und Schülern Verantwortung und förderte Teamarbeit und Unternehmergeist.
Gesellschaftliche Verantwortung übernahm die Häußler-Schule auch für Kinder mit wenig oder gar keinen Deutschkenntnissen. Sie wurden in speziellen Vorbereitungsklassen geschult und integriert. „Eine Arbeit, die uns als Stadt besonders am Herzen liegt. Denn Integration beginnt im Kleinen – im Klassenzimmer, auf dem Pausenhof, im Gespräch“, bekräftigte Steffen Hertwig.
Neues Kapitel in der Schulgeschichte
Mit der Integration der Werkrealschule in das neue Modell der Franz-Binder-Verbundschule hat nun ein neues Kapitel in der Geschichte der Schule begonnen. Die Johannes-Häußler-Schule wird als eigenständige Grundschule weitergeführt. „Dieser Neuanfang ist eine wichtige, verantwortungsvolle Aufgabe“, betonte OB Steffen Hertwig. „Die Grundschule ist das Fundament für Lernen, soziale Kompetenzen und Persönlichkeitsentwicklung. Ich bin überzeugt, dass die Johannes-Häußler-Schule auch diese Aufgabe mit Kompetenz, Engagement und Herz meistern wird.“
Zum Jubiläum spendete Steffen Hertwig dem Förderverein 800 Euro für das nächste Schulprojekt. Für diesen Betrag ersteigerte der Oberbürgermeister ein Bild des Künstlers Markus Rack, der ein Porträt von Johannes Häußler erschaffen hatte.
Im Rahmen der Jubiläumsfeier wurde außerdem das neue Schullied „100 Jahre“ uraufgeführt. Darin heißt es unter anderem: „Egal, wie Du bist, egal was Du magst, die Häußler-Schule hält für jeden Platz parat. Jeder Tag ein neues Ziel, zusammen macht hier richtig Spaß, weil jeder hier willkommen ist.“
Von der „Karlschule“ zur Johannes-Häußler-Schule
Mit dem Neubau der „Karlschule“ in den Jahren 1923 bis 1925 erhielt die katholische Volksschule, die zuvor in einem Notgebäude in der Neckarstraße untergebracht war, ein neues Domizil. Das neue Schulgebäude wurde am 25. Juli 1925 feierlich eingeweiht. Am 25. Januar 1949 beschloss der Gemeinderat, die Schule zu Ehren des amtierenden Neckarsulmer Bürgermeisters in Johannes-Häußler-Schule umzubenennen. 1970 wurde anstelle des alten Schulgebäudes ein neues dreigeschossiges Hauptschulgebäude errichtet. Der viergeschossige Stahlbetonbau für die Grundschule wurde 1972 fertiggestellt.
Im Mai 1999 beschloss der Gemeinderat, die Schule erneut zu erweitern. Der Erweiterungsbau als Mitteltrakt zwischen Grund- und Hauptschulgebäude wurde im Herbst 2000 fertiggestellt. Es folgten der Neubau der Zweifachsporthalle 2004 und der Neubau der Mensa mit Generalsanierung der „alten“ Turnhalle 2005.
In das frei gewordene, frühere Werkrealschulgebäude ziehen voraussichtlich ab dem Schuljahr 2027/2028 die Katholischen Fachschulen für Sozialpädagogik Sankt Martin ein. Damit das Werkrealschulgebäude weiter genutzt werden kann, zieht die Stadt jetzt ohnehin erforderliche Sanierungsarbeiten vor. Sämtliche Umbauarbeiten sollen im Jahr 2026 abgeschlossen sein. (snp)