Wirtschaftlich und technisch beste Lösung zur klimaneutralen Wärmeversorgung
Bei der Wärmewende setzt die Stadt Neckarsulm verstärkt auf Biomasse als erneuerbaren Energieträger. Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung beschloss der Gemeinderat im Grundsatz, das Biomasse-Heizkraftwerk der Stadtwerke im Gewerbegebiet „Trendpark Süd“ um einen weiteren Biomassekessel zu erweitern und so zu transformieren. Mit dem zweiten Biomassekessel soll die klimaneutral erzeugte Wärmeenergie bis 2045 im Endausbau um 30 Prozent gesteigert werden. Flankiert wird die Erweiterung des Heizkraftwerks von dem Ausbau des Wärmenetzes, welches die mit Biomasse erzeugte Wärme an die angeschlossenen Abnehmer im Stadtgebiet verteilt.
Wie der Gemeinderat weiter beschloss, wird ein neutrales Büro beauftragt, die weiteren Planungsleistungen per Vergabeverfahren zu beauftragen. Die Planungskosten betragen 1,244 Millionen Euro und sind zur Hälfte förderfähig. Die Stadt hat bereits eine entsprechende Förderung beim Land beantragt. Der Gemeinderat fasste den Grundsatzbeschluss zur Transformation des Biomasse-Heizkraftwerks unter dem Vorbehalt, dass die Förderung bewilligt wird.
Das Biomasse-Heizkraftwerk ist die wichtigste Anlage zur Wärmeerzeugung in Neckarsulm. Als Biomasse werden Holzhackschnitzel verbrannt, so dass die Wärmeenergie CO2-neutral erzeugt werden kann. Dementsprechend nimmt das Biomasse-Heizkraftwerk in der kommunalen Wärmeplanung eine zentrale Funktion ein. Bis spätestens 2040 muss Neckarsulm laut Gesetz das Ziel der klimaneutralen Wärmeversorgung erreicht haben. Das heißt, bis dahin müssen die fossilen Brennstoffe Öl und Gas komplett durch erneuerbare Energien ersetzt sein. Um dieses Ziel zu erreichen, will die Stadt das vorhandene Wärmenetz des Biomasse-Heizkraftwerks ausbauen.
Für den Netzausbau wurden verschiedene Varianten untersucht, um die Wärmeerzeugung mit erneuerbaren Energien zu steigern. Geprüft wurden der Bau eines mit Biomethan oder Wasserstoff betriebenen Blockheizkraftwerks, Freiflächen-Solarthermie im Umfeld der Heizzentrale und eine Geothermie-Anlage mit Wärmepumpe auf dem Gelände des früheren Aquatoll Erlebnisbades. Für diese Variante hatte die Stadt eigens eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Im Vergleich hat sich die Geothermie als teuerste und unwirtschaftlichste Variante erwiesen.
Der Gemeinderat folgte der Empfehlung der Stadtwerke und beschloss den Bau eines zusätzlichen Biomasse-Heizkessels als wirtschaftlich und technisch beste Lösung. An welchem Standort der zweite Biomasse-Heizkessel errichtet werden könnte, soll im Zuge der weiteren Planung festgelegt werden. (snp)