Verwaltung spart insgesamt 2,95 Millionen Euro im laufenden Haushalt ein

Visualisierung mit Blick von der Museumstreppe auf den neu gestalteten Schlossplatz
Die Verwaltung hat, wie vom Gemeinderat gefordert, Einsparungen zur Gegenfinanzierung für die beschlossene Neugestaltung des Schlossplatzes vorgelegt. (Visualisierung: Landschaftsarchitekturbüro Biegert, Bad Friedrichshall)       

Als Gegenfinanzierung für die beschlossene Neugestaltung und ökologische Aufwertung des Platzes am Areal der früheren Weingärtnergenossenschaft (WG) plant die Stadt Neckarsulm Einsparungen von insgesamt 2,95 Millionen Euro im laufenden Haushalt. Damit setzt die Verwaltung einen Auftrag des Gemeinderates um. Der Gemeinderat hatte die Umgestaltung des WG-Areals im Oktober vergangenen Jahres unter dem Vorbehalt beschlossen, dass die Baukosten durch Einsparungen an anderer Stelle oder den Verzicht auf geplante Maßnahmen gegenfinanziert werden. Die Baukosten für die Neugestaltung des Platzes inklusive Baunebenkosten werden auf etwa 2,45 Millionen Euro veranschlagt.

Die Neugestaltung des WG-Areals ist im Haushalt 2025 fest eingeplant und durch entsprechende Haushaltsmittel vollständig finanziert. Einsparungen oder Umschichtungen an anderer Stelle wären insofern nicht notwendig gewesen. Die CDU-Fraktion hatte jedoch einen Gegenfinanzierungsvorschlag gefordert. Dem entsprechenden Antrag stimmte der Gemeinderat mehrheitlich zu.               

Um – wie vom Gemeinderat gefordert – Haushaltsmittel einzusparen, werden bestimmte Haushaltsansätze pauschal reduziert beziehungsweise gedeckelt. So stehen dem Bauhof für den Erwerb von Fahrzeugen und beweglichen Vermögensgegenständen (Maschinen, Geräte und Ausstattungen) in diesem Haushaltsjahr maximal 500.000 beziehungsweise 350.000 Euro zur Verfügung.

Beim Erwerb neuer Bänke und Stadtmöbel für den öffentlichen Raum legt die Stadt einen Schwerpunkt auf die Innenstadt. Geplant sind vor allem neue Sitzbänke und Citydecks als mobile Terrassensysteme. Im Rahmen des Projekts „Sommer im Städtle“, das von Juni bis September vom Citymanagement veranstaltet wird, werden verschiedene Citydeck-Lösungen getestet und für die Sommerzeit lediglich angemietet, nicht erworben. Die Kosten für neue Sitz- und Stadtmöbel werden insgesamt auf 250.000 Euro gedeckelt.  

Die Verwaltung verzichtet darauf, neues zusätzliches Mobiliar für das Rathaus zu beschaffen. Notwendige Ersatzbeschaffungen werden ohnehin über eine separate Haushaltsstelle finanziert.

Deutlich gekürzt werden auch die Haushaltsmittel für die beschlossene Umgestaltung der Mediathek in den drei Geschossen. Die ursprünglich genehmigte Gesamtinvestition von 1,81 Millionen Euro wird um 850.000 Euro reduziert.

Komplett gestrichen wird der Umbau der Gottfried-Leibnitz-Straße. Ursprünglich war vorgesehen, den Straßenseitenraum neu zu ordnen und in diesem Zuge neue Baumquartiere mit Wasserspeichern nach dem „Stockholmer Modell“ anzulegen. Damit hätte man die Bäume auch in Trocken- und Hitzephasen besser mit Wasser versorgen können. Durch den Verzicht auf diese Maßnahme können 900.000 Euro eingespart werden.      

Das Stockholmer Modell kommt im Zuge der Neugestaltung des WG-Areals zum Einsatz. Um die Bäume dort besser mit Wasser zu versorgen, wird der Platz in weiten Teilen entsiegelt und ein Wasserspeichersystem eingebaut. Mit Hilfe dieses Speichersystems und neuen wasserdurchlässigen Bodenbelägen kann das Regenwasser wesentlich besser gespeichert und kontrolliert an die Bäume abgegeben werden. Auf diese Weise können elf der 16 Bestandsbäume erhalten werden. Fünf Bäume sind nicht mehr zu retten, weil der Asphaltbelag die Wurzeln abschnürt. Zusätzlich zum vorhandenen Baumbestand können bis zu 27 Bäume neu gepflanzt werden. So wird der künftige Schlossplatz ökologisch wie gestalterisch aufgewertet und erhält eine neue Aufenthaltsqualität. (snp)    

(Erstellt am 12. Februar 2025)