OB Steffen Hertwig: „Für Interkulturalität werben und mit positiven Projekten nach außen wirken“

Gruppenbild des Internationalen Gremiums im Rathausfoyer
Das Internationale Gremium für Neckarsulm hat sich neu konstituiert und plant bereits neue Projekte. (Foto: snp)    

In neuer Besetzung und mit neuen Projekten setzt das „Internationale Gremium für Neckarsulm“ seine Arbeit fort. In der konstituierenden Sitzung im Ratssaal bestellte Oberbürgermeister Steffen Hertwig 20 aktive und sechs passive neue Mitglieder mit und ohne Migrationshintergrund. Dem Internationalen Gremium gehören außerdem sieben Mitglieder des Gemeinderates an. Jede Fraktion beziehungsweise Gruppe entsendet eine Vertreterin beziehungsweise einen Vertreter. Die Amtszeit des Internationalen Gremiums ist an die Amtszeit des Gemeinderates gekoppelt, der im Juni 2024 neu gewählt wurde.

Für die Mitarbeit im neu zusammengesetzten Gremium hatten sich mehr Interessierte beworben als Plätze zur Verfügung standen. Um möglichst viel Kompetenz im neuen Gremium zu bündeln, gibt es künftig neben den aktiven auch passive Mitglieder. Sie arbeiten und diskutieren mit, verfügen aber nicht über das Stimmrecht. „Ich bin sehr stolz, dass wir ein solches Gremium in der Stadt haben und dass wir unserer Arbeit immer wieder neue Impulse verleihen“, sagte Steffen Hertwig zur Begrüßung. Er beklagte die „in vielen Bereichen ungewöhnliche Tonlage“ in Deutschland: „Es erfüllt mich mit Sorge, wie in Teilen der Gesellschaft über Menschen mit Migrationshintergrund gesprochen wird. Wir wollen dafür werben, dass Interkulturalität nicht als Bedrohung, sondern als Chance und Mehrwert für die Stadtgesellschaft wahrgenommen wird. Wir können es als Neckarsulmer Stadtgesellschaft besser machen und mit positiven Projekten nach außen wirken.“

Ideen für neue Projekte

Ideen für neue Projekte sammelten die neuen und die langjährigen Mitglieder bei einem Workshop in Löwenstein. So plant das Internationale Gremium mit den Neckarsulmer Sportvereinen einen Sporttag für Kinder von vier bis sieben Jahren. Diese Veranstaltung soll im Frühsommer im Pichterichstadion stattfinden.

Auch die Planungen für die Interkulturelle Woche haben bereits begonnen. Die bundesweite Aktionswoche wird in diesem Jahr vom 20. September bis 3. Oktober in Neckarsulm gefeiert.

Im Rahmen des Projekts „Demokratie fördern“ will das Internationale Gremium Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Bedeutung der Demokratie vermitteln und Möglichkeiten der Partizipation aufzeigen. Zur Europawoche im Mai 2026 ist eine Kampagne mit politischen und kulturellen Mitmachangeboten geplant.

Um die Projekte und Angebote des Internationalen Gremiums besser in der Bevölkerung bekanntzumachen, soll die Social Media-Präsenz gestärkt werden. Mit neuen Kommunikationsstrukturen will das Gremium mehr Reichweite erzielen und soziale Angebote in der Stadt besser vernetzen.

Mit Patenschaften für Berufseinsteiger und -rückkehrer will das Gremium potenzielle Berufsanfänger, Wiedereinsteiger und Zugewanderte unterstützen, neu Zugezogenen die Unsicherheit nehmen und die internationale Verständigung fördern. Dieses Projekt soll im kommenden Jahr starten.

Fortgesetzt wird die Kampagne „Neckarsulm grüßt“. Mit dieser Aktion ruft das Internationale Gremium alle Menschen in und aus Neckarsulm dazu auf, ihren Mitmenschen im Alltag mit einem freundlichen Gruß zu begegnen. Für mehr Freundlichkeit im Alltag und ein achtsames Miteinander werben unter anderem Plakate in der Innenstadt. 

Schließlich geht auch die Arbeit im Interkulturellen Garten „Bunte Flora“ weiter. Die Gartengemeinschaft konnte im vergangenen Jahr das zehnte Jubiläum des Projekts feiern. Die Gartenarbeit im Gemeinschaftsgarten in der Sonnenhalde Amorbach wird je nach Witterung im März oder April wieder aufgenommen.         

Das Internationale Gremium setzt sich für die Verständigung und das Miteinander aller Einwohnerinnen und Einwohner in Neckarsulm ein. Die Mitglieder wollen mit ihrer Arbeit dazu beitragen, das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher nationaler, kultureller und religiöser Herkunft zu gestalten. Dementsprechend befasst sich das Gremium mit den wichtigsten Themen des gesellschaftlichen Lebens: Sprachförderung und Bildung, Berufliche Qualifikation und Arbeitsmarkt, Stadtentwicklung und Zusammenleben, Soziales und Gesundheit sowie Kultur, Sport und interreligiöser Dialog. Diese Themen erörtert das Gremium vorberatend für den Gemeinderat.

Mitglieder im neu besetzen Internationalen Gremium für Neckarsulm sind:

Metin Ag, Dr. Marion Aicher-Jakob, Sophie Bebber (neu), Sandra Berthold (CDU), Uli Bertok, Mustafa Bilgi (Sprecher des Gremiums), Ömer Bilgi, Susanne Blawert (Bündnis 90/Die Grünen), Semin Bristina (neu), Büsra Cosgun (neu), Mustafa Cosgun (neu), Ahmet Dülek, Semiha Erginbas (neu), Gerald Friebe (FDP), Marie Hagner, Silvia Herold, Ingrid Jäger (neu), Anke Karch, Hamit Kaya (BIG-Partei), Rabiha Kiunke (neu), Julia Kriegs (SPD), Antonia Kuhn (FWV), Beate Lehleiter, Luzie Luda, Berna Özbek, Yasemin Özbek (neu), Volker Raith (ZfN), Ferihan Sahin, Ahmed Srir, Oana Tataru (neu), Richard Vogel (neu), Ingrid Weiß und Mehmet Yücel (neu). (snp)