OB Steffen Hertwig nimmt gesammelte Unterschriften entgegen
Gegen die beschlossene Umgestaltung des Neckarsulmer WG-Areals in der Urbanstraße richtet sich ein Bürgerbegehren. Die Initiatoren haben bereits mehr als 1800 Unterschriften gesammelt und damit den von der Gemeindeordnung Baden-Württemberg geforderten Unterstützeranteil von mindestens sieben Prozent der Wahlberechtigten (entsprechen etwa 1350 Unterschriften) erreicht. Die Vertrauenspersonen Bernd Giering und Ronny Martschenko übereichten die gesammelten Unterschriften jetzt im Rathaus an Oberbürgermeister Steffen Hertwig.
Das Bürgerbegehren fordert „keine Umgestaltung des WG-Areals/Schlossplatz“. Die „Gewerbetreibenden/Arztpraxen/Anwohner der Innenstadt“ seien „auf die Parkplätze des WG-Areals/Schlossplatz angewiesen“, begründen die Unterstützer ihre Initiative. Zudem stünden auf diesem Areal „schon zahlreiche Bäume“.
Der Gemeinderat hatte im Oktober vergangenen Jahres mehrheitlich beschlossen, den Platz am Areal der früheren Weingärtnergenossenschaft komplett neu zu gestalten und in weiten Teilen zu entsiegeln. Das WG-Areal, das zurzeit vorwiegend als Parkplatz genutzt wird, soll zu einem grünen, multifunktional nutzbaren Aufenthalts- und Begegnungsraum mitten in der Stadt werden und als neuer Schlossplatz die besondere Bedeutung des Deutschordensschlosses mit dem Deutschen Zweirad- und NSU-Museum besser zur Geltung bringen. Die entfallenden 21 Stellplätze werden in umliegenden Parkhäusern großzügig ersetzt. Allein das Parkhaus K 2000 (künftig: Parkhaus „Am Museum“) bietet 83 öffentliche Stellplätze.
Steffen Hertwig: „Ich bin von der Neugestaltung des WG-Areals überzeugt“
„Ich respektiere selbstverständlich das Recht auf demokratische Beteiligung“, versicherte OB Steffen Hertwig. „Dennoch bin ich von der Neugestaltung des WG-Areals überzeugt und sehe darin große Vorteile.“ Der Platz erhalte durch die Umgestaltung eine neue Aufenthaltsqualität für alle Neckarsulmer Bürgerinnen und Bürger. „Das Areal bietet damit einen Mehrwert für unsere Innenstadt.“
Die Neugestaltung sichere zudem den Bestand der alten Platanen, indem der Asphalt entfernt und ein innovatives Wassermanagementsystem eingeführt wird. „Ohne dieses würden die Bäume auf Dauer nicht überleben.“
Die entfallenden Parkplätze für die Anwohner werden in der Tiefgarage der Mediathek ersetzt. Die dortigen witterungsgeschützten Stellplätze werden auf die Anwohner verteilt. „Wir bieten den Bürgern und Besuchern unserer Stadt insgesamt 1530 öffentliche Stellplätze in der Innenstadt. Das ist für eine Stadt unserer Größenordnung eine beachtliche Summe“, bekräftigt Steffen Hertwig. Zudem bleibt auch der Parkplatz Weingärtnergenossenschaft an der Ecke Urbanstraße/Grabenstraße erhalten. Dort stehen künftig insgesamt 19 Kurzzeitparkplätze zur Verfügung. Perspektivisch bietet das künftige Parkhaus „Am Museum“ an der K 2000 rund 100 zusätzliche Parkplätze in unmittelbarer Nähe der Innenstadt.
Schließlich könne auch das Ganzhornfest weiterhin in gewohnter Form und in neuem einladendem Ambiente auf dem künftigen Schlossplatz stattfinden. Über die Details und Vorteile der Umgestaltung informiert die Stadt auch auf der Startseite der städtischen Homepage unter www.neckarsulm.de.
Das städtische Hauptamt prüft jetzt die restlichen Unterschriften. In der Februarsitzung entscheidet der Gemeinderat formal, ob das Bürgerbegehren zulässig ist.
Sensoren geben Aufschluss über Nutzung des WG-Parkplatzes
Mit Hilfe von Parkplatzsensoren untersucht die Stadt, wie der Parkplatz am WG-Areal genutzt wird. Die Sensoren registrieren, wie oft und wie lange die Stellplätze belegt sind. Auch die nächtliche Nutzung durch die Anwohner wird erfasst. Anhand der Daten lässt sich ablesen, ob die Parkplätze regelmäßig zum Beispiel durch Kunden, Patienten und Besucher genutzt oder womöglich durch Dauerparker belegt sind. Dies zeigt, wie häufig der Umschlag und wie groß der Bedarf für diese Parkplätze tatsächlich ist. Das System arbeitet komplett anonym und kann später auch an anderen Orten in der Stadt eingesetzt werden. Kennzeichen werden nicht erfasst. (snp)