Reaktion der Stadtverwaltung auf die Plakate der Vertrauenspersonen des Bürgerbegehrens
Auf den Plakaten der Vertrauenspersonen werden Meinungen und Sichtweisen dargestellt, die einer Klarstellung bedürfen. Oberbürgermeister Steffen Hertwig hat sich daher in nachfolgendem Brief an die Initiatoren gewandt.
Reaktionen der Stadtverwaltung auf die Stellungnahme der Vertrauenspersonen des Bürgerbegehrens
In der Gemeinsamen Broschüre zur Neugestaltung WG-Areal / Schlossplatz werden Meinungen und Sichtweisen durch die Vertrauenspersonen des Bürgerbegehrens dargestellt, die einer Richtigstellung oder Klarstellung bedürfen. Nachfolgend haben wir für Sie die wichtigsten Informationen zusammengefasst:
Aussage der Vertrauenspersonen zum Gesamtkonzept:
Wir fordern ein durchdachtes Gesamtkonzept, das den Schlossplatz, den Karlsplatz, das Zweiradmuseum, die Museumsstuben und möglicherweise eine neue Markthalle umfasst. Die Innenstadt wird nur dann effektiv belebt, wenn eine Anbindung an die Marktstraße über die Seitengassen gelingt.
Richtigstellung der Stadtverwaltung zum Gesamtkonzept:
Ein neues Gesamtkonzept ist nicht notwendig, weil die aktuelle Maßnahme bereits Teil eines größeren Plans für die Stadtentwicklung von Neckarsulm ist. Dieser Plan hat schon begonnen – zum Beispiel mit der Schließung der Marktstraße für Autos und dem Entfernen des Bahnübergangs in der Neckarstraße. Ziel des Plans ist es, den Verkehr in der Innenstadt zu verringern, damit es dort ruhiger wird, die Menschen sich wohler fühlen und die Stadt sich besser an das Klima anpassen kann, zum Beispiel durch kühlere Temperaturen.
Ein zusätzliches Konzept würde die bestehenden Pläne nur unnötig verzögern und den Fortschritt bremsen. Die Maßnahmen basieren auf guten Erkenntnissen zur Stadtentwicklung und Klimaanpassung. Die Umgestaltung des Schlossplatzes ist deshalb kein einzelnes Projekt, sondern ein sinnvoller nächster Schritt in einem laufenden Prozess.
Dabei liegt auch ein Fokus auf den Nebenstraßen wie Schlossgasse, Löwengasse und Schindlerstraße. Besonders die Löwengasse bietet mit ihren breiteren Bereichen viele Möglichkeiten für weitere Verbesserungen der Stadtgestaltung.
Aussage der Vertrauenspersonen zu Irreführenden Begründungen:
Die Stadt argumentiert mit der Klimaerwärmung durch das WG-Areal. Laut dem von er Stadt selbst vorgelegten Klimafolgeanpassungskonzept (KFAK) ist dies nicht haltbar. Im Gegensatz zum Marktplatz ist das WG-Areal kein Hot Spot.
Richtigstellung der Stadtverwaltung zu Irreführenden Begründungen:
Der Schlossplatz wird im Klimaanpassungskonzept (KFAK) nicht als besonders heißer Ort („thermischer Hotspot“) eingestuft. Das liegt daran, dass dort viele Bäume stehen und es in der Umgebung nicht viele Menschen oder Arbeitsplätze gibt. Nach den Regeln des KFAK wird der Schlossplatz deshalb nicht als Problemzone markiert.
Schaut man aber genauer hin, sieht man, dass der Schlossplatz trotzdem wichtig ist. Er soll helfen, die Innenstadt, die stark von Hitze betroffen ist, zu entlasten. Ziel des KFAK ist es nämlich, gut erreichbare und schattige Plätze zu schaffen, an denen sich Menschen bei Hitze aufhalten können. Der Schlossplatz wird im Konzept als „punktuelle Potentialfläche“ bezeichnet – das heißt, er hat großes Potenzial, durch Umgestaltung mehr Kühlung zu bieten. Besonders Flächen, die bisher noch mit Beton oder Asphalt bedeckt sind, werden dafür hervorgehoben.
Mit der Umgestaltung des Schlossplatzes können mindestens sieben Maßnahmen aus dem KFAK umgesetzt werden. Das zeigt, wie gut das Projekt zu den Zielen des Klimaanpassungskonzepts passt.
Maßnahme F3 | Pocketparks in Wohn- und Arbeitsnähe schaffen |
Maßnahme F4 | Grün- und Freiräume mehrfach codieren und zu Schwämmen entwickeln |
Maßnahme F6 | Verdunstung fördern (Begrünung, vitale Baumstandorte, Entsiegelung) |
Maßnahme F7 | erleb- und nutzbare Wasserelemente anlegen |
Maßnahme F10 | Retentionsräume sichern / schaffen (z.B. an bestehenden Stadtplätzen) |
Maßnahme F11 | Regenwasser speichern und vor Ort nutzen (z.B. Zisternen, Rigolen) |
Maßnahme M5 | Oberflächen entsiegeln und begrünen |
Aussage der Vertrauenspersonen zu Steuergeldverschwendung:
Selbst die Stadt geht davon aus, dass die geplanten Gesamtkosten von 2,45 Mio. € deutlich steigen werden. Zu den Kosten kommen noch zusätzliche 10% (min. 250.000 €) für eine externe Bauherrenvertretung aufgrund von Personalmangel.
Richtigstellung der Stadtverwaltung zu Steuergeldverschwendung:
Die Umgestaltung des Schlossplatzes ist keine Verschwendung von Steuergeldern, sondern eine sinnvolle Investition in die Zukunft der Stadt. Sie verbessert die Aufenthaltsqualität, hilft bei der Anpassung an das Klima und unterstützt die Stadtentwicklung. Auch wenn die Kosten etwas gestiegen sind, ist das bei großen Bauprojekten normal. Die höheren Kosten entstehen durch eine sorgfältige Planung und Umsetzung, die langfristig wichtig sind.
Die zusätzlichen 10 % für eine externe Bauherrenvertretung sollten ursprünglich helfen, den Personalmangel auszugleichen und eine fachgerechte Durchführung sicherzustellen. Eine schlechte oder verspätete Umsetzung könnte später zu höheren Folgekosten führen. Solche Maßnahmen machen die Innenstadt attraktiver, fördern den Handel vor Ort und bringen langfristig Vorteile für alle Bürgerinnen und Bürger.
Durch erfolgreiche Personalgewinnung sind die geplanten zusätzlichen Mittel für die Bauherrenvertretung jedoch nicht mehr nötig. Das zeigt, dass die Stadt flexibel auf Herausforderungen reagiert und effizient mit ihren Ressourcen umgeht.
Aussage der Vertrauenspersonen zu mangelnder Transparenz :
Es wird nicht ersichtlich, wie sich die Kosten von mindestens 2,45 Mio. € zusammensetzen. Welche zusätzlichen Kosten sind bereits absehbar? Für das Ganzhornfest benötigen mehr als 20% der Stände und die Hauptbühne einen neuen Platz. Die Stadt hat dafür keine Lösung.
Richtigstellung der Stadtverwaltung zu mangelnder Transparenz:
Die Umgestaltung des Schlossplatzes basiert auf einer sorgfältigen Planung, die in öffentlichen Sitzungen transparent vorgestellt wurde. Solche Projekte umfassen immer Kosten für Bauarbeiten, Begrünung, Infrastruktur und Maßnahmen zur Klimaanpassung, die wichtig für eine nachhaltige Stadtentwicklung sind.
Kostensteigerungen bei Bauvorhaben sind normal und dienen dazu, die Qualität und Haltbarkeit des Projekts zu sichern. Die Stadt hat außerdem Lösungen für das Ganzhornfest angekündigt und prüft alternative Flächen, damit das traditionsreiche Fest weiterhin stattfinden kann. Es wäre daher nicht sinnvoll, das Projekt wegen kurzfristiger Anpassungen abzulehnen.
Das Argument, dass das Ganzhornfest unter der Umgestaltung leiden würde, ist falsch. In Gemeinderatssitzungen gemeinsamen mit den Organisatoren des Festes und im Festausschuss wurde belegt und gezeigt, dass 99,9 % des Festes wie gewohnt am gleichen Ort stattfinden können. Lediglich ein Getränkeanhänger muss um wenige Meter verschoben werden. Behauptungen über größere Einschränkungen sind nachweislich falsch und irreführend.
Aussage der Vertrauenspersonen zur Parkplatznotwendigkeit:
Gewerbetreibende, Arztpraxen und Besucher sind auf barrierefreie Parkmöglichkeiten angewiesen – insbesondere ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen. Eltern mit Kinderwagen benötigen zentrale Parkplätze.
Richtigstellung der Stadtverwaltung zur Parkplatznotwendigkeit:
Die Umgestaltung des Schlossplatzes in Neckarsulm berücksichtigt die Parkplatzsituation umfassend und bietet Lösungen für die wegfallenden Stellplätze. Hier die wichtigsten Punkte:
- Parkplatzangebot: In der Innenstadt stehen über 1.500 Parkplätze zur Verfügung, was den Bedarf um mehr als 30 % überdeckt. Durch die Umgestaltung entfallen 21 öffentliche Stellplätze, die durch über 100 neue Stellplätze in direkter Umgebung kompensiert werden. Diese sind fußläufig innerhalb von maximal drei Minuten erreichbar
- Parkmöglichkeiten für Anwohner: Für Anwohner werden ab 18 Uhr zusätzliche Parkflächen in bisher unzugänglichen Tiefgaragen bereitgestellt. Die Tiefgarage der Mediathek bietet beispielsweise 20 reservierte Stellplätze.
- Barrierefreiheit und spezielle Parkflächen: Stellplätze für Zweiräder und mobilitätseingeschränkte Menschen bleiben erhalten und werden sogar erweitert. Zudem bleibt die Möglichkeit bestehen, bei besonderen Anlässen wie Hochzeiten bis zu den Museumsstuben vorzufahren
- Verkehrsanbindung: Der Schlossplatz liegt in unmittelbarer Nähe zum Marktplatz sowie zu wichtigen Verkehrsknotenpunkten wie der S-Bahn-Haltestelle Neckarsulm-Mitte, dem Bahnhof und den Bushaltestellen in der Urbanstraße. Dies macht ihn leicht erreichbar und integriert ihn optimal in die Wegebeziehungen der Stadt
- Zusätzliche Vorteile: Die Neugestaltung des Schlossplatzes schafft nicht nur neue Aufenthaltsqualität, sondern trägt auch zur Klimaanpassung bei. Durch Begrünung und Entsiegelung wird das Mikroklima verbessert, was insbesondere für heiße Sommertage wichtig ist
Aussage der Vertrauenspersonen zu Effizienz & Wirtschaftlichkeit:
Der Schlossplatz kostet 8.300 € pro Quadratmeter (im Wohnungsbau sind es ca. 5.000 €). Das Land BW hat eine Förderung des Projekts abgelehnt. In allen Stadtteilen müssen wichtigere Projekte des Bauamts für die Umsetzung zurückgestellt werden.
Richtigstellung der Stadtverwaltung zu Effizienz & Wirtschaftlichkeit:
Auch bei dieser Feststellung hat sich offensichtlich ein gedanklicher Fehler eingeschlichen. Der Rechnung der Vertrauenspersonen zu Grunde liegend belaufen sich die umgebauten Quadratmeter der Maßnahme auf 295 m² Platzfläche. Tatsächlich umgebaut werden allerdings ca. 3.000 m². Das bedeutet, dass der Quadratmeterpreis für die Platzgestaltung lediglich bei rund 800 Euro / m² liegt und damit nicht vergleichbar mit einem Vorhaben im Wohnungsbau ist.
Das Land Baden-Württemberg hat zwar keine Förderung über das Programm „Lebendige Ortsmitten“ bewilligt, weil die Urbanstraße nicht als Hauptverkehrsstraße zählt. Trotzdem unterstützt das Land die Idee, zentrale Plätze und Wege zu entsiegeln, da dies wichtig und sinnvoll für die Stadtentwicklung ist.
Aussage der Vertrauenspersonen zu Kürzungen:
Für die Umsetzung dieses Projekts mussten insgesamt 2,9 Mio. Euro eingespart werden, unter anderem durch Kürzungen beim Bauhof in Höhe von 900.000 Euro, bei der Begrünung der Gottfried-Leibniz-Straße und im Bereich Bildung, wo 1 Mio. Euro bei der Mediathek eingespart werden.
Richtigstellung der Stadtverwaltung zu Kürzungen:
Die Stadt Neckarsulm sieht Klimaschutz und Mobilität als zentrale Themen für die Zukunft. Auch die Mediathek spielt eine wichtige Rolle: Obwohl die Kosten für den Umbau zunächst gestiegen sind, wurden sie auf ein machbares Maß reduziert. Trotzdem fließt rund 1 Million Euro in die Modernisierung der Mediathek, um sie noch attraktiver zu machen. Diese Investition baut auf einer Einrichtung auf, die bereits jetzt für ihre Aktualität und Attraktivität bekannt ist. Die zusätzliche Million bietet eine hervorragende Grundlage, um die Mediathek weiter auszubauen und ihren Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger zu steigern.
Aussage der Vertrauenspersonen zu mangelnder Kompromissbereitschaft:
Das Vorgehen erscheint kompromisslos und wenig offen für alternative Lösungen oder Abweichungen vom bisherigen Plan. Insbesondere die Meinungsfreiheit bei der Sammlung von Unterschriften wurde nicht immer vollständig gewährleistet.
Richtigstellung der Stadtverwaltung zu mangelnder Kompromissbereitschaft:
Die Planung und Umsetzung der Umgestaltung des Schlossplatzes erfolgten in einem engen Austausch zwischen Gemeinderat und Verwaltung. Bereits frühzeitig wurden auch die Verantwortlichen des Ganzhornfestes eingebunden. Obwohl es kritische Stimmen zum zeitlichen Ablauf gab, wurde planerisch nachgewiesen, dass das Ganzhornfest zu 99,9 % wie gewohnt stattfinden kann. Lediglich ein Getränkeanhänger muss geringfügig versetzt werden. Behauptungen über größere Einschränkungen sind falsch und wurden mehrfach widerlegt. Auch im Arbeitskreis „Runder Tisch Innenstadt“ wurde die Maßnahme ausführlich besprochen.
Die Kritik, dass die Meinungsfreiheit beeinträchtigt worden sei, ist unbegründet. Eine Beschwerde hierzu wurde vom Regierungspräsidium Stuttgart abgewiesen. Es wurde klargestellt, dass im Zusammenhang mit einem Bürgerbegehren keine Neutralitätspflicht besteht, wie es bei Wahlen der Fall ist. Die Stadt darf ihre Position öffentlich vertreten, insbesondere bei Bürgerbegehren, die auf die Aufhebung eines Beschlusses abzielen.
Das Aufstellen von Plakaten während der Unterschriftensammlung war Teil des geplanten Ablaufs der Baumaßnahme und stand nicht im Zusammenhang mit einem möglichen Bürgerentscheid. Die Rechtsaufsicht stellte fest, dass kein Verstoß gegen kommunalrechtliche Vorschriften vorliegt und kein Eingreifen notwendig war.
Aussage der Vertrauenspersonen zum Erhalt von Grünflächen:
Vorhandene Grünflächen und die großen Bäume am WG-Areal und am Karlsplatz sind wesentlich für das Stadtklima. Sie müssen erhalten bleiben und dürfen nicht für ein Prestigeprojekt geopfert werden. Wir brauchen mehr Schatten, nicht anderen.
Richtigstellung der Stadtverwaltung zum Erhalt von Grünflächen:
Auch bei dieser Behauptung schwingt eine Falschbehauptung und Tatsachenverdrehung mit. Für dieses Projekt werden keine Bäume geopfert – im Gegenteil, die Maßnahme dient dem langfristigen Erhalt der Bäume. Der Parkplatz zu erhalten würde hingegen dazu führen, dass die bestehenden Bäume mittelfristig absterben. Ein Gutachten des Sachverständigen Herrn Walter zeigt, dass die Vitalität der fünf Platanen aktuell nur „befriedigend bis ausreichend“ ist. Damit die Bäume langfristig überleben können, sind umfangreiche Maßnahmen nötig: Entsiegelung, Bodenlockerung, Belüftung, Anreicherung des Bodens mit Nährstoffen und eine gesicherte Wasserversorgung.
Für zwei Spitzahornbäume liegt ein weiteres Gutachten vor, das irreparable Schäden und eine schlechte Vitalität bescheinigt. Diese Bäume können durch Pflege nicht mehr gerettet werden. Ziel des Projekts ist es daher, sowohl die bestehenden als auch neu zu pflanzende Bäume optimal zu schützen und zu fördern – ähnlich dem „Stockholmer System“.
Wichtig ist außerdem, dass unbelastetes Regenwasser den Bäumen zugeführt wird. Ein einfacher entsiegelter Parkplatz wäre keine Lösung, da Schadstoffe wie Öl oder Salz die Baumwurzeln schädigen könnten. Die Verbesserung des Schlossplatzes schafft mehr Schatten für Menschen statt für parkende Autos und trägt so zur Aufenthaltsqualität und zum Stadtklima bei. Der Karlsplatz bleibt wichtig für das Stadtklima, aber das spricht nicht gegen die Verbesserung des Schlossplatzes – beide Maßnahmen ergänzen sich sinnvoll.
Visualisierungen
Bilder sagen mehr als tausend Worte. Aus diesem Grund wurden die folgenden Visualisierungen der geplanten Neugestaltung des Schlossplatzes erstellt. Sie sollen einen ersten Eindruck über die mögliche neue Gestaltung des ehemaligen WG-Areals geben.
Zusammenfassende Informationen
Der Gemeinderat von Neckarsulm arbeitet an der Neugestaltung der Innenstadt.
Ein wichtiger Teil dieses Projekts ist das WG-Areal, das aktuell hauptsächlich als Parkplatz genutzt wird.
Ziel ist es, das Areal in einen grünen und einladenden Platz zu verwandeln, der den Charakter der Stadtmitte verbessert und als neuer „Schlossplatz“ die historischen Gebäude in der Umgebung besser zur Geltung bringt.
Dazu gehören das Deutsche Motorradmuseum, das Restaurant „Museumsstuben“ und das ehemalige WG-Gebäude.
Die Umbauarbeiten kosten insgesamt etwa 2,45 Millionen Euro und sollten nach dem Ganzhornfest im September 2025 beginnen. Die Planung wird von einem Landschaftsarchitekturbüro aus Bad Friedrichshall durchgeführt.
Der Schlossplatz soll nicht nur schöner werden, sondern auch umweltfreundlicher. Der Baumbestand wird erhalten, und der Boden wird so verändert, dass er besser Wasser speichern kann. Ein modernes System wird dabei helfen, das Regenwasser effektiv zu nutzen, was auch die Kanalisation entlastet und Überschwemmungen verhindert (Stockholmer Modell).
Elf der insgesamt 16 bestehenden Bäume bleiben erhalten, fünf Bäume müssen jedoch gefällt werden, da sie durch den Asphalt beschädigt sind. Dafür werden neue Bäume gepflanzt, sodass insgesamt 21 neue Bäume den neuen Platz bereichern.
Auch der Bereich vor dem Deutschen Motorradmuseums wird umgestaltet und vergrößert. Eine neue, breitere Terrasse wird gebaut, die den Besuchern eine bessere Aussicht auf den Platz bietet. Ein großes Wasserspiel mit Fontänen wird das neue Highlight des Platzes und sorgt für eine angenehme Abkühlung an heißen Tagen.
Zudem entstehen neue schattige Sitzmöglichkeiten, und im WG-Innenhof ist geplant, einen Weingarten mit Vinothek zu errichten.
Der Zugang zum Platz wird durch einen neuen Fußgängerweg verbessert, und am Eingang wird ein Baumtor mit zwei Bäumen den historischen Charakter der Schlossgasse betonen.
Gute Gründe für die Neugestaltung des Schlossplatzes
Erhöhung der Aufenthaltsqualität
Erhöhung der Aufenthaltsqualität
Die Entsiegelung und die Pflege der bestehenden Bäume tragen zur Erhaltung und Verbesserung der urbanen Grünflächen bei. Diese sind essenziell für das Stadtklima, bieten Erholungsräume für die Bewohner und steigern die Lebensqualität.
Das große Wasserspiel schafft eine ansprechende visuelle und akustische Atmosphäre, die Besucher anzieht und zur Erholung einlädt. Wasserflächen haben eine beruhigende Wirkung und tragen zur Entspannung bei.
Der Kiosk mit einem angenehmen Aufenthaltsbereich bietet einen idealen Ort für Mittagspausen und soziale Interaktionen. Dies fördert das Gemeinschaftsgefühl und unterstützt lokale Gewerbe.
Der kleine Weingarten mit Bespannung bietet zusätzliche schattige Plätze, die insbesondere in den warmen Monaten sehr geschätzt werden. Dies erhöht die Aufenthaltsqualität und macht die Fläche zu einem attraktiven Ort für Menschen aller Altersgruppen.
Verbesserung des Mikroklimas
Verbesserung des Mikroklimas
Bäume haben eine kühlende Wirkung und tragen zur Reduzierung des Wärmeinseleffekts in städtischen Gebieten bei. Dies führt zu einer angenehmeren Umgebungstemperatur und verbessert das Mikroklima in der Stadt. Nachgewiesen wurde dies durch das aktuelle Klimafolgenanpassungskonzept.
Erhaltung des Baumbestands
Erhaltung des Baumbestands
Die bestehenden Bäume sind ein wichtiger Teil des Stadtökosystems. Sie helfen, die Luftqualität zu verbessern, die städtische Wärme zu verringern und Schatten zu spenden. Ohne die Entfernung des Asphalts und die Einführung eines guten Wassermanagementsystems würden die Bäume auf Dauer nicht überleben, weil der Asphalt das Wasser von den Wurzeln abhält. Die Wurzelbereiche sollen größer gemacht werden, um das Wachstum und die Gesundheit der Bäume langfristig zu fördern.
Wasserspeichersystem
Wasserspeichersystem
Ein modernes Wasserspeichersystem nach dem Stockholmer Modell soll helfen, Regenwasser effizient zu speichern und zu nutzen. Zusätzlich wird geprüft, ob vorhandene Speichermöglichkeiten als Regenwasserzisterne genutzt werden können. Dadurch wird weniger Wasser in die Kanalisation geleitet, was das Risiko von Überschwemmungen verringert. Das gespeicherte Wasser kann dann zur Bewässerung der Grünflächen verwendet werden, was die Nachhaltigkeit unterstützt.
Förderung der städtischen Biodiversität
Förderung der städtischen Biodiversität
Durch die Pflege und Erweiterung der Grünflächen wird die städtische Biodiversität gefördert. Verschiedene Pflanzen- und Tierarten finden hier Lebensraum, was die ökologische Vielfalt der Stadt bereichert.
Kulturelle und historische Aufwertung
Kulturelle und historische Aufwertung
Die Fläche befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt, nur fünf Minuten vom Marktplatz entfernt.
Die Nähe zu historischen Gebäuden wie der Kapelle, dem Deutschen NSU- und Zweiradmuseum und der Museumstube verleiht der Fläche einen besonderen kulturellen und historischen Wert. Die städtebauliche Aufwertung durch die Grünflächenpflege und Neugestaltung trägt dazu bei, diese historischen Orte besser in das städtische Leben zu integrieren und ihre Attraktivität zu erhöhen.
Schaffung eines vielseitigen Begegnungsraums
Schaffung eines vielseitigen Begegnungsraums
Durch die Kombination von Wasserspiel, Gastronomie und Weingarten entsteht ein multifunktionaler Begegnungsraum, der für verschiedene Aktivitäten genutzt werden kann. Dies fördert die soziale Interaktion und macht den Raum attraktiv für Familien, Senioren und junge Menschen gleichermaßen.
Solche öffentlichen Räume tragen zur Integration verschiedener Bevölkerungsgruppen bei und stärken das soziale Gefüge der Stadt.
Förderung der sozialen Interaktion
Förderung der sozialen Interaktion
Der neu gestaltete Platz bietet Raum für soziale Interaktionen, Veranstaltungen und Gemeinschaftsaktivitäten. Dies stärkt das Gemeinschaftsgefühl und fördert das soziale Miteinander in der Stadt.
Schaffung von Freiräumen auf unterschiedlichen Niveaus
Schaffung von Freiräumen auf unterschiedlichen Niveaus
Die neuen Freiräume auf unterschiedlichen Niveaus bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und erhöhen die räumliche Vielfalt. Dies fördert die Interaktion zwischen verschiedenen Nutzergruppen und macht den Platz zu einem lebendigen und dynamischen Ort.
Steigerung der städtischen Lebensqualität
Steigerung der städtischen Lebensqualität
Projekte wie dieses verbessern die allgemeine Lebensqualität in der Stadt. Sie bieten Raum für Erholung, Entspannung und soziale Interaktionen, was sich positiv auf das Wohlbefinden der Bewohner auswirkt.
Die nachhaltige Gestaltung der Grünflächen und die Implementierung von Wasserspielen und Weingärten tragen zur ästhetischen und ökologischen Aufwertung der Stadt bei.
Ähnlich wie nicht jeder Neckarsulmer oder jede Neckarsulmerin in der Innenstadt einen Stellplatz am Haus hat, verhält es sich mit Grünflächen und Balkonen der InnenstadtbewohnerInnen. Für die Erhöhung der Lebensqualität kann die Maßnahme auch einen erheblichen Mehrwert bieten.
Förderung von Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Förderung von Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Die Kombination aus Entsiegelung, Baumplantagen und Wasserspeichersystemen unterstützt nachhaltige Stadtentwicklung und Umweltschutz. Dies ist wichtig für die langfristige Lebensfähigkeit und Attraktivität der Stadt.
Erhöhte Attraktivität für Tourismus und Wirtschaft
Erhöhte Attraktivität für Tourismus und Wirtschaft
Ein gut gestalteter öffentlicher Platz zieht Touristen an und unterstützt die lokale Wirtschaft. Der neue Stadtplatz kann für Veranstaltungen, Märkte und kulturelle Aktivitäten genutzt werden, was die Attraktivität von Neckarsulm erhöht. Durch die Schaffung eines schönen und praktischen öffentlichen Raums wird die Lebensqualität der Bewohner deutlich verbessert.
Mit der Gestaltung des WG-Areals wird nicht nur ein schöner Vorplatz und Aufenthaltsbereich für die bestehende Gastronomie (Kiosk) und das Museum geschaffen, sondern auch im Rahmen der neuen Pacht der Museumsstuben sowie einer möglichen Erweiterung des gastronomischen Angebots um eine Vinothek wird der Platz wertvoller. Zusätzlich bietet der Platz einen schönen Hintergrund für standesamtliche Trauungen in der Kapelle.
Im „Handbuch für den Aufbruch Innenstadt Neckarsulm“, das im Rahmen des Projektes „Runder Tisch“ erarbeitet und vom Gemeinderat beschlossen wurde, heißt es: „Der Bereich zwischen Marktstraße und Urbanstraße mit den Verbindungsstraßen Schlossgasse, Löwengasse und Schindlerstraße soll weiter von Einzelhandel und Dienstleistungen geprägt werden. In den oberen Stockwerken sind Büroflächen gewünscht. Der Bereich soll auch durch gastronomische Angebote (auch im Außenbereich) ergänzt werden, um das derzeit umgestaltete WG-Areal („Gastro- und Kulturquartier“) mehr in Richtung Marktplatz zu öffnen, trennende Grenzen zu vermeiden und eine bessere Verbindung zu schaffen.“
Das Konzept trägt entscheidend dazu bei, dass das WG-Areal als Gastro- und Kulturquartier nutzbar und erlebbar wird.
Nachhaltige Mobilität und Parkplätze
Nachhaltige Mobilität und Parkplätze
Durch den Umbau fallen 21 öffentliche Parkplätze weg. Diese werden jedoch in der Nähe ersetzt.
Es gibt dabei zwei Bereiche, die unterschieden werden:
a) Parkplätze für Kunden in der Innenstadt: Die Tiefgarage der Mediathek bietet direkt Parkmöglichkeiten für Kunden. Der Parkplatz an der Kreuzung Engelgasse / Grabenstraße / Urbanstraße bleibt bestehen. Außerdem werden etwa 70 weitere öffentliche Parkplätze im Parkhaus K2000 zur Verfügung gestellt, die bereits jetzt gut zu Fuß über die Unterführung am SE-Zentrum erreichbar sind. Auch das Parkhaus Ballei bietet viele Parkplätze am Rand der Innenstadt.
b) Parken für Anwohner: Alle oberirdischen Parkplätze sind von 18 Uhr bis 8 Uhr am nächsten Morgen sowie an Sonntagen für Anwohner kostenlos. Die Tiefgarage der Mediathek wird ab 20 Uhr täglich durch ein Tor geschlossen, um sie vor Vandalismus zu schützen. Anwohner können dann einen sicheren, abschließbaren Parkplatz in einer anderen Tiefgarage außerhalb der Öffnungszeiten (18 bis 8 Uhr) mieten. Es stehen dort 35 weitere Stellplätze zur Verfügung.
Die Bushaltestelle Museum bleibt weiterhin bestehen.