Schülerinnen und Schüler programmieren smarte Apps und entwickeln Warnsysteme für sehbehinderte Menschen

Im Rahmen des Wettbewerbs „Kreative Köpfe“ haben junge Menschen aus dem Raum Neckarsulm erneut Kreativität und Ideenreichtum bewiesen. 39 Schülerinnen und Schüler verwirklichten in enger Kooperation mit den unterstützenden Unternehmen 16 innovative Ideen, die zuvor von den Juroren ausgewählt wurden. Die Preise für die erfolgreichen Wettbewerbsbeiträge wurden jetzt bei der feierlichen Abschlussveranstaltung am Standort der Schwarz Dienstleistung im Neckarsulmer Gewerbegebiet Stiftsbergstraße verliehen. Wettbewerbsleiterin Iris Lange-Schmalz, Jury-Vorsitzender Professor Gerhard Peter und der Vorsitzende des Vereins „Kreative Köpfe e.V.“, Oberbürgermeister Steffen Hertwig, überreichten die Preise und beglückwünschten die Preisträger.

Die Schulen, die mit ihren Nachwuchstüftlern im Wettbewerb punkten konnten, sind das Albert-Schweitzer-Gymnasium (ASG), die Johannes-Häußler-Schule und die Hermann-Greiner-Realschule (HGR) Neckarsulm, das Hohenstaufen-Gymnasium Bad Wimpfen, die Josef-Schwarz-Schule sowie das Friedrich-von-Alberti-Gymnasium und die Otto-Klenert-Schule Bad Friedrichshall. Vergeben wurden die Preise in den Kategorien „Kreativität“, „Technische Realisierung“, „Marktfähigkeit“, „Nachhaltigkeit“ und „Präsentation“. Das ASG Neckarsulm errang alle drei Gesamtpreise.

ASG Neckarsulm erhält alle drei Gesamtpreise

Schülerteams des ASG überzeugten die Jury gleich dreimal mit großartigen Ideen, und zwar mit der Powerbank „Power-Play“, die ein Handy mit selbst erzeugter Energie unterwegs auflädt, der weiterentwickelten „Smartview“-Brille, einem Assistenzsystem für blinde Menschen, das Sehbehinderte vor Gefahren und Hindernissen im Alltag warnt, und der Rollband-Desinfektion, die den Handlauf von Rolltreppen mittels UV-Bestrahlung desinfiziert.

Die Preise in der Kategorie „Kreativität“ gingen an die Johannes-Häußler-Schule und die HGR. Die Energiespar-App „EcoSave“ hilft Nutzern dabei, täglich Energie zu sparen. Mit der Schulapp „Grype“ können sich Schülerinnen und Schüler einen Überblick über Hausaufgaben, Klassenarbeiten, ausgefallene Unterrichtsstunden oder Noten verschaffen und zum Beispiel bei Problemen mit dem Lehrer chatten. Diese beiden preisgekrönten Ideen wurden von Schülern der Johannes-Häußler-Schule entwickelt.

App unterstützt farbenblinde Menschen

Hightech-Unterstützung für farbenblinde Menschen bietet die Applikation „Colour Picker“, die von einem Schüler der HGR programmiert wurde. Mit Hilfe dieser App können sich Menschen mit Sehbeeinträchtigung Farben in Textform auf dem Bildschirm des Smartphones anzeigen lassen. Eine zweite Funktion hilft dabei, den Reifegrad von Bananen zu erkennen.

In der Kategorie „Technische Realisierung“ wurden drei Preise vergeben. Ein Schüler des ASG erfand einen Solar Sonnenschirm, der Solarenergie in elektrischen Strom umwandelt. Das Hohenstaufen-Gymnasium Bad Wimpfen punktete mit dem smarten Fahrrad-Akku „Wer bremst gewinnt!“. Dieser smarte Akku wandelt die thermische Energie beim Bremsvorgang in elektrische Energie um und steigert so die Reichweite von E-Bikes.  

Ein neu entwickelter Blindenstock warnt Menschen mit Sehbehinderung durch Vibration rechtzeitig vor Hindernissen. Für dieses Warnsystem für Menschen mit Beeinträchtigungen wurde ein Schülerduo der Johannes-Häußler-Schule ausgezeichnet.      

In der Kategorie „Marktfähigkeit“ prämiert wurden Schülerinnen und Schüler der Josef-Schwarz-Schule, des Hohenstaufen-Gymnasiums und des Friedrich-von-Alberti-Gymnasiums. Der Medikamentenschrank „SSM (Safe secure medicine)“ erlaubt mittels Fingerabdruck-Sensor nur autorisierten Personen den Zugriff und registriert per Muster-App, wer den Schrank benutzt hat.

Der Prototyp „watery“ schickt eine Nachricht aufs Handy, wenn eine Pflanze Wasser braucht und schützt Gewächse so vor dem Vertrocknen.

Der Fahrradwohnwagen eignet sich für zwei Personen und verfügt über ausklappbare Seitenwände und ein ausklappbares Dach.

Clevere Ideen für mehr Nachhaltigkeit 

Jeweils einen Preis in beiden Kategorien „Nachhaltigkeit“ und „Präsentation“ errangen das Hohenstaufen-Gymnasium und die Otto-Klenert-Schule. Das „ReVape (Vape Recycling)“ bietet eine Möglichkeit, die Akkus in Einweg-E-Zigaretten, auch Vaporizer genannt, wiederzuverwenden und daraus eine Powerbank herzustellen.    

Auf einen bewussten und nachhaltigen Konsum von Kleidung zielt das Projekt „Upcycling und Kleidersharing in der Community ‚Kleidercircle‘“ ab. Alte oder kaputte Kleidung wird repariert und aufbereitet und in den Kleiderschrank der Community gehängt, aus dem sich alle Mitglieder des Kleiderzirkels bedienen können.

„Der Tee-Löffel“, hergestellt aus natürlichen Stoffen und für Diabetiker geeignet, ist eine umweltfreundliche Alternative zum Teebeutel. Auf der Spitze eines Holzlöffels befinden sich Teekräuter, die von einer gehärteten Honig- oder Zuckerschicht umschlossen sind. Taucht man den „Tee-Löffel“ in kochendes Wasser und rührt um, löst sich die Zuckerschicht auf und gibt die Teekräuter frei.        

Bestens geeignet für Camper ist der sich selbst ausrichtende Campingtisch. Per Knopfdruck richtet sich dieser Campingtisch auf unebenem Untergrund automatisch selbst aus.

Der Schülerwettbewerb „Kreative Köpfe“ fand zum achten Mal im Raum Neckarsulm statt. Ziel ist es, junge Menschen für Technik zu begeistern und ihnen eine Plattform zu bieten, innovative Ideen umzusetzen. Die Teilnehmenden wurden von den Förderern des Wettbewerbs technisch und finanziell unterstützt, damit sie ihre Ideen umsetzen konnten. Die Experten aus den betreuenden Unternehmen begleiteten die Schülerinnen und Schüler während der Realisierungsphase, gaben technische Tipps und allgemeine Hilfestellungen. So konnten die Teilnehmenden ihren Entwurf in einen funktionstüchtigen Prototyp verwandeln.

OB Steffen Hertwig: „Wettbewerb trägt zur Zukunftsfähigkeit der Region bei“

„Es ist immer wieder erstaunlich, welche tollen Ideen die kreativen Köpfe austüfteln“, bewertet Oberbürgermeister Steffen Hertwig die Ergebnisse der jüngsten Wettbewerbsrunde. „Mit Kreativität und Unterstützung durch die begleitenden Unternehmen haben die Preisträger auch schwierige technische Herausforderungen erfolgreich gemeistert. Dadurch gewinnen die jungen Menschen an Souveränität und Selbstvertrauen – und unser Wirtschaftsraum gewinnt die klügsten Köpfe von morgen. So trägt der Wettbewerb jedes Jahr zur Zukunftsfähigkeit unserer Region bei.“

Carsten Theurer, Schwarz Dienstleistung: „Die Kreativität begeistert uns“

„Die Kreativität der jungen Menschen sowie ihr Wille, ihre Ideen erfolgreich in die Tat umzusetzen, begeistert uns immer wieder“, erklärt Carsten Theurer, Vorstandsvorsitzender der Schwarz Dienstleistung. „Auch wir suchen in unserer täglichen Arbeit immer wieder nach innovativen Lösungen und wenden diese in der Praxis an. Daher freuen wir uns sehr, den Wettbewerb unterstützen zu können.“

Holger Herrmann: „Konzept hat sich in der Region nachhaltig etabliert“

„Mit dem achten Wettbewerb konnten wir ein Rekordergebnis an Projekten erreichen. Das Konzept der ‚Kreativen Köpfe‘ hat sich in der Region nachhaltig etabliert“, bekräftigt Holger Herrmann, Regionaldirektor der Kreissparkasse Heilbronn.

Fred Schulze: „Kreative Ideen sind der Schlüssel zu Innovation und Fortschritt“    

„Kreative Ideen sind der Schlüssel zu Innovation und Fortschritt. Mit der Unterstützung der ‚Kreativen Köpfe‘ möchten wir bei Audi junge Menschen fördern und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Talente zu entfalten. Gleichzeitig stärken wir die Innovationskraft unserer Region. Denn die Tüftlerinnen und Tüftler von heute sind die dringend benötigten Fachkräfte von morgen. Ich gratuliere den Gewinnerinnen und Gewinnern und bedanke mich bei allen Beteiligten für ihr Engagement“, sagt Fred Schulze, Werkleiter Audi Neckarsulm.         

Der Erfinderwettbewerb wurde 2002 von der Stiftung Junge Kreative Köpfe im Raum Bad Mergentheim ins Leben gerufen. Seit 2015 findet er auf Initiative der Stadt Neckarsulm, der AUDI AG und der Kreissparkasse Heilbronn jährlich im hiesigen Wirtschaftsraum statt.

Die Förderer und Partner, die den Wettbewerb im Raum Neckarsulm ermöglichen,  sind: AUDI AG, BÖLLINGER GROUP Holding GmbH, C. Schrade GmbH, Franz Binder GmbH & Co. Elektrische Bauelemente KG, Heimstättengemeinschaft Neckarsulm/Heilbronn eG, Kaufland Dienstleistung GmbH & Co. KG, Kienzle GmbH, Kreissparkasse Heilbronn, Lidl Personaldienstleistung GmbH & Co. KG, NDA Metallbau GmbH, Schäfer Wieland GmbH, Schwarz Dienstleistung KG, Solvay Fluor GmbH und XEPTUM Consulting AG sowie die Städte Neckarsulm, Bad Wimpfen und Bad Friedrichshall. (snp)