Einsatzgeschehen pendelt sich ohne Unwettereinsätze wieder auf Normalmaß ein

Gruppenbild der Geehrten mit OB Steffen Hertwig auf der Ballei-Bühne
Auf der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Neckarsulm ehrten Kommandant Wolfgang Rauh (li.) und OB Steffen Hertwig (re.) verdiente Mitglieder für jahrzehntelangen aktiven Dienst: (v. li.) Tobias Recht, Lisa Häberlen, Christoph Ehrenfried, Thomas Blümmert und Jörg Herzberger. Kreisbrandmeister Bernd Halter (2. v. re.) begleitete die Ehrung unterstützend.       
Vorsitzender Reinhold Gall mit Jugendwart Tim Zartmann und den Trägern der Ehrennadel auf der Ballei-Bühne der
Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn, Reinhold Gall (re.), mit dem stellvertretenden Jugendwart Tim Zartmann (li.) überreichte die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr an (v. li.) Wolfgang Kühne und Dominik Häberlen.   

Gemessen am Rekordeinsatzjahr 2021 blickt die Feuerwehr Neckarsulm auf ein durchschnittliches Einsatzjahr 2022 zurück. Mit insgesamt 353 Einsätzen pendelte sich das Einsatzgeschehen wieder auf das Normalmaß der Vorjahre ein. Nach mehr als zwei Jahren Corona-bedingter Einschränkungen kehrte die Feuerwehr auch beim Einsatz- und Übungsbetrieb zum Normalbetrieb zurück. „Dennoch gab es auch im Jahr 2022 ein sehr großes Arbeitspensum zu bewältigen“, zog Kommandant Wolfgang Rauh Bilanz. Auf der 161. Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Neckarsulm in der Ballei ließ der Kommandant das Einsatzgeschehen des Jahres 2022 noch einmal Revue passieren.

Der deutliche Rückgang von 633 Einsätzen im Jahr 2021 auf 353 Einsätze im Berichtsjahr war dem Unwettereinsatz geschuldet, der die Statistik 2021 mit vielen Einzeleinsätzen dominierte. Im vergangenen Jahr blieb Neckarsulm von größeren Unwettern verschont. Der Rückgang bei den Unwettereinsätzen machte sich auch in der Kategorie „Technische Hilfeleistung“ bemerkbar. Gleichzeitig gab es einen deutlichen Anstieg bei den Brandfällen um 37 auf insgesamt 170 Einsätze. Damit war das Verhältnis von Brandfällen zur technischen Hilfeleistung 2022 mit 48 zu 52 Prozent fast ausgeglichen.

Ungeachtet dieses Trends erwiesen sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr auch im vergangenen Jahr als unverzichtbarer Lebensretter. Im Rahmen der technischen Hilfeleistung rückte die Feuerwehr 55-mal aus, um Menschen aus lebensgefährlichen Situationen zu retten. Im Jahr 2021 gab es 43 Einsätze zur Menschenrettung. Ihre Verantwortung nimmt die Feuerwehr Neckarsulm auch über die Stadtgrenzen hinaus wahr. In 34 Fällen leistete die Neckarsulmer Wehr technische Hilfe im Überlandeinsatz (2021: 20 Überlandhilfen).

OB Steffen Hertwig: „Feuerwehr ist Garant für den Bevölkerungsschutz“

„Die Neckarsulmer Feuerwehr ist mit all ihren Abteilungen ein Garant für den Bevölkerungsschutz in unserer Stadt“, stellte Oberbürgermeister Steffen Hertwig fest. Das Beispiel der Überlandhilfe zeige, „wie wichtig die Feuerwehr Neckarsulm nicht nur für die Neckarsulmer Bevölkerung, sondern auch für die Bürger vieler anderer Landkreiskommunen ist“. Auch im Namen des Gemeinderates dankte Steffen Hertwig allen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden für den Einsatz in einem herausragenden Ehrenamt. „Wenn der Alarm schrillt, stehen Sie alle auf Knopfdruck parat. Das ist absolut keine Selbstverständlichkeit. Ich bin sehr froh, dass wir in Neckarsulm eine so leistungsfähige und hoch qualifizierte Feuerwehr haben.“

Um dieses hohe Niveau weiter zu gewährleisten, kündigte Steffen Hertwig größere Ersatzbeschaffungen in diesem Haushaltsjahr an. Für 220.000 Euro soll ein neuer Gerätewagen-Transport angeschafft werden. 150.000 Euro sind für ein Mehrzweckboot eingeplant. Ein neues Wechselladerfahrzeug für 350.000 Euro wurde bereits bestellt, wird aber voraussichtlich erst Mitte 2024 geliefert. Neben diesen Investitionen hat der Gemeinderat zudem eine zusätzliche hauptamtliche Stelle für die Feuerwehr genehmigt.

Kreisbrandmeister Bernd Halter dankt für stete Unterstützung

Im Namen des Landkreises Heilbronn dankte Kreisbrandmeister Bernd Halter der Feuerwehr Neckarsulm für die stete und zuverlässige Unterstützung. „Die Feuerwehr Neckarsulm war, ist und bleibt eine verlässliche Größe in der Unterstützung des Landkreises.“

Die Grüße des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn überbrachte dessen Vorsitzender Reinhold Gall. Er konnte zudem erstmals Angehörige der Jugendfeuerwehr Neckarsulm ehren. Stellvertretend für Kreisjugend-Feuerwehrwart Timo Kraft überreichte Reinhold Gall die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr in Silber an Wolfgang Kühne und Dominik Häberlen.

Für jahrzehntelangen aktiven Dienst wurden weitere Feuerwehrleute geehrt. Das Ehrenzeichen in Gold für 40 Dienstjahre ging an Thomas Blümmert und Jörg Herzberger. Für 25 Dienstjahre wurde Christoph Ehrenfried mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet. Das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Bronze für 15-jährige Dienstzeit erhielten Daniel Gurr, Lisa Häberlen, Tobias Recht und David Selbmann

Feuerwehren Neckarsulm und Bad Friedrichshall setzen neuen Teleskoplader gemeinsam ein 

Neu bei der Feuerwehr Neckarsulm stationiert ist ein Abrollbehälter „Teleskoplader“, das erste Gerät dieser Art im Landkreis Heilbronn. Der Abrollbehälter mit Teleskoplader wurde vom Landkreis gestellt und wird von den Feuerwehren Neckarsulm und Bad Friedrichshall gemeinsam betrieben. Der Teleskoplader verfügt über einen sechs Meter langen Teleskoparm, der mit verschiedenen Aufsätzen versehen werden kann. Zur Verfügung stehen eine hydraulisch verstellbare Paletten-Gabel, ein Gummi-Schiebeschild, ein hydraulischer Fassgreifer und eine Ballengabel. Mit diesen Anbaugeräten lassen sich zum Beispiel Gefahrgutfässer mit sicherem Abstand entleeren oder brennende Strohballen aufnehmen. Kreisbrandmeister Bernd Halter sieht in dem gemeinsamen Einsatz des Teleskopladers bei den Nachbarwehren Neckarsulm und Bad Friedrichshall ein gelungenes Beispiel für eine interkommunale Zusammenarbeit: „Das Experiment ist geglückt.“ (snp)