Handlungsoption aus Ideenwerkstatt wird weiterverfolgt

Das Areal des AQUAtoll Erlebnisbades aus der Luft betrachtet
Auf dem Areal des früheren AQUAtoll Erlebnisbades soll ein Bürgerpark für alle Generationen entstehen. (Foto: AQUAtoll)    

Auf dem rund 40.000 Quadratmeter großen Areal des früheren AQUAtoll Erlebnisbades in Neckarsulm soll ein Bürgerpark mit einem kostenfreien Wasser-, Spiel- und Kulturangebot für alle Generationen entstehen. Der Gemeinderat beschloss mit großer Mehrheit, diese Handlungsoption aus der AQUAtoll-Ideenwerkstatt weiterzuverfolgen. Auch Oberbürgermeister Steffen Hertwig sprach sich eindeutig für den Bürgerpark aus. Im nächsten Schritt erarbeitet die Verwaltung ein Konzept, um den Bürgerpark konkret auszugestalten. Mit untersucht wird, inwieweit bestehende Gebäudeteile und die vorhandene Becken-Infrastruktur des AQUAtoll Erlebnisbades mit einbezogen und weitergenutzt werden können. Dann kann der Gemeinderat alternativ über einen Bürgerpark mit oder ohne Einbeziehung vorhandener Strukturen entscheiden.   

Um zu klären, wie es mit dem AQUAtoll-Gebäude und Gelände weitergehen soll, hatte die Stadt auf Anregung der Gemeinderatsfraktionen eine Ideenwerkstatt ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Beteiligungsformates formulierten Neckarsulmer Einwohnerinnen und Einwohner Ideen und Vorschläge, wie das Gebäude beziehungsweise Gelände des Erlebnisbades weiter genutzt werden könnte. Im Ergebnis entstanden die Handlungsoptionen „Freibad“, „Hallenbad“ und „Bürgerpark“. In einer Grundsatzentscheidung legte der Gemeinderat jetzt fest, welche der drei Handlungsoptionen weiterverfolgt wird.

Ernst-Freyer-Bad in Obereisesheim wird saniert  

Der Neubau eines zweiten Freibades auf dem AQUAtoll-Gelände hätte die Zukunft des Ernst-Freyer-Freibades in Obereisesheim in Frage gestellt. Steffen Hertwig hatte den Parallelbetrieb von zwei Freibädern von Anfang an ausgeschlossen. „Dies wäre betriebs- und personalwirtschaftlich, aber auch klimapolitisch in der heutigen Zeit nicht mehr darstellbar“, bekräftigte der Oberbürgermeister in der jüngsten Gemeinderatssitzung erneut. Der Gemeinderat entschied sich mit großer Mehrheit gegen den Neubau eines Freibades am Standort des AQUAtoll. Damit beschloss das Gremium zugleich, die Sanierung des Ernst-Freyer-Bades voranzutreiben. Hierfür werden Kosten von etwa fünf Millionen Euro veranschlagt. Auch eine Erweiterung des Freibades in Obereisesheim im Rahmen des bestehenden Grundstücks ist denkbar.

Außenbereich des AQUAtoll Sportbades soll mehr Freibad-Charakter erhalten   

Außerdem wird der Vorschlag aus der Ideenwerkstatt weiterverfolgt, den Außenbereich des AQUAtoll Sportbades attraktiver zu machen, um eine Art Freibadatmosphäre zu schaffen. Möglich wären ein umzäunter Außenbereich mit Liegen auf der Terrassenfläche und der Wiese sowie eine Außendusche. „Damit könnte das Sportbad dem Charakter eines Freibades näherkommen“, erklärte Steffen Hertwig.

Neue Perspektive für Lehrschwimmbecken der Wilhelm-Maier-Schule 

Gegen den Neubau eines Hallenbades auf dem AQUAtoll-Gelände sprachen vor allem die hohen Kosten von bis zu 25 Millionen Euro. Auch diese laut Steffen Hertwig „nicht sinnvolle Handlungsoption“ lehnte der Gemeinderat mit großer Mehrheit ab. Mit dieser Entscheidung eröffnet sich gleichzeitig eine neue Perspektive für das Lehrschwimmbecken der Wilhelm-Maier-Schule in Obereisesheim. Das Lehrschwimmbecken wurde 2014 wegen baulicher Mängel in den Rohbauzustand zurückversetzt und könnte als Wasserfläche für Kinder- und Erwachsenen-Schwimmkurse reaktiviert werden. Der Gemeinderat entscheidet zu einem späteren Zeitpunkt, ob das Lehrschwimmbecken in Obereisesheim wieder ertüchtigt werden soll.

Bürgerpark als naturnaher Freizeitbereich mit Wasser- und Spielangebot

Ein „attraktives Angebot für alle Generationen“ verspricht sich Steffen Hertwig von einem Bürgerpark. Dabei denkt der Oberbürgermeister an „einen naturnahen Freizeitbereich mit einem Wasser- und Matschangebot für Kinder mit Kneipp-Becken, vielen Sitzbänken, Kulturbühne und so weiter“. In diesem Konzept könnten auch einzelne Gebäudeteile des früheren Erlebnisbades zum Beispiel für ein Sauna- oder Fitnessangebot genutzt werden.

Was der Bürgerpark im Detail beinhaltet und wie attraktiv dieses Angebot ausgestaltet wird, darüber entscheidet letztlich der Gemeinderat. Mit dem Mehrheitsbeschluss beauftragte das Gremium die Verwaltung, das Gestaltungskonzept auszuarbeiten. Dabei fließen die Anregungen aus der Ideenwerkstatt zu dieser Handlungsoption in die weitere Planung mit ein. Damit eröffnet sich eine attraktive Perspektive für das derzeit brachliegende Gebäude und Gelände des AQUAtoll-Erlebnisbades. „Ungenutzte und nicht verwertbare Bereiche des Gebäudes müssten dann aber auch abgerissen werden“, verdeutlichte Oberbürgermeister Hertwig. „Eine leerstehende Ruine wird es nicht geben.“ (snp)    

(Erstellt am 30. September 2023)