Digitale Stadtkarte „smap“ dient als Blaupause für innovative, vernetzte Mobilitätslösungen

Gruppenbild mit den Teilnehmern der Abschlussveranstaltung vor dem Zweiradmuseum
Gemeinsam mit den Projektpartnern feierte die Stadt Neckarsulm den offiziellen Abschluss des Projekts „MobiWert“. (Foto: snp)      
Gruppenbild mit dem Projektteam und den Vertretern von Land und Städtetag vor dem Zweiradmuseum
Die „Smart Mobility Map“, kurz „smap“ mit Handlungsleitfaden für Kommunen wurde vom Land gefördert beziehungsweise vom Städtetag unterstützt: (v. li.) Silke Messer vom Projektteam „MobiWert“, OB Steffen Hertwig, Dr. Susanne Nusser, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Städtetags, Stefan Krebs, Beauftragter der Landesregierung für Informationstechnologie, Projektleiterin Carina Puff und Julian Dierstein, Projektteam „MobiWert“. (Foto: snp)  

Alle Mobilitätsangebote in und rund um Neckarsulm vernetzt in einer App – das ist das Ergebnis des dreijährigen Projektes „MobiWert“ der Stadt Neckarsulm. Mit der „Smart Mobility Map“, kurz „smap“ finden Einwohnerinnen/Einwohner, Pendlerinnen/Pendler und Besucherinnen/Besucher Echtzeit-Daten von Bus und Bahn, Sharing-Angebote und viele weitere Informationen zu Radwegen, Parkmöglichkeiten und öffentlichen Einrichtungen gebündelt auf einer Plattform. 

Verkehrsmittel intelligent vernetzen und Verkehre effektiv steuern

Mit der „smap“ leistet die Stadt Neckarsulm einen Beitrag, die Verkehrsmittel intelligent zu vernetzen und Verkehre effizient zu steuern. Dies trägt dazu bei, das Verkehrsaufkommen und damit die CO2-Emissionen zu reduzieren. „Damit deckt das Projekt MobiWert mustergültig drei unserer wichtigsten kommunalen Handlungsfelder ab: Digitalisierung, Mobilität und Klimaschutz“, erklärte Oberbürgermeister Steffen Hertwig im Rahmen des Projektabschlusses am Freitag (26. April) im Deutschen Zweirad- und NSU Museum Neckarsulm. „Innovative, vernetzte Lösungen wie die smap können dazu beitragen, dass wir die Verkehrsprobleme in unserem Wirtschaftsraum besser in den Griff bekommen.“    

 Die digitale Stadtkarte ermöglicht den Nutzerinnen und Nutzer eine Vielzahl von Anwendungen. Digital abrufbar sind Mobilitätsdaten und -angebote wie zum Beispiel Fahrrad-Abstellmöglichkeiten und Parkplätze, die Fahrdaten des ÖPNV teilweise in Echtzeit, Carsharing-Angebote, Radwege, Standorte von E-Scootern und E-Bikes des Anbieters Tier, Standorte von E-Ladesäulen, Paket- und Versandstationen, Standorte und Öffnungszeiten von öffentlichen Einrichtungen, Freizeitangebote wie zum Beispiel Spiel- und Bolzplätze oder Einkaufsmöglichkeiten. Die lokal generierten Daten werden gleichzeitig auch über die beiden öffentlichen Portale des Landes, „MobiData BW“ und „daten.bw“, automatisch zur Verfügung gestellt. Von dort aus können sie dann auf die Mobilitätsdaten-Plattformen des Bundes weitergeleitet und sogar mit der europäischen Ebene verknüpft werden.     

 Informations- und Routingfunktion

Die Informationen werden durch eine multimodale Routing-Funktion ergänzt. Die „smap“ zeigt Wege zu ausgewählten Zielen an und schlägt mögliche Verkehrsarten vor, um ans Ziel zu gelangen. Dabei werden alternative Mobilitätsformen vorrangig angezeigt. Nutzerinnen und Nutzer können sich sogar den CO2-Verbrauch für das jeweils gewählte Verkehrsmittel ausrechnen lassen. Ermöglicht wird dies durch die technische Plattform, welche die Karlsruher raumobil GmbH als Projektpartner für die „smap“ zur Verfügung stellt. 

 Innovation aus öffentlicher Hand

„Digitalisierung und technischer Fortschritt bieten uns Möglichkeiten, die wir uns nicht entgehen lassen dürfen. Wir wollen den Wandel gestalten und unsere Chancen nutzen. Innovative Projekte wie ,MobiWert‘ sind es, die uns voranbringen. Und das ist erst der Anfang. Ich sehe ein riesiges Potenzial in der Entwicklung und Nutzung solcher Anwendungen innerhalb der öffentlichen Verwaltung wie auch in Bürger- und Unternehmensservices. Die Stadt Neckarsulm zeigt mit ihrem Projekt beispielhaft, wie das aussehen und den Alltag der Bürgerinnen und Bürger ganz konkret vereinfachen kann. Ein Beispiel, das hoffentlich zahlreiche Nachahmer findet“, so der Staatsminister und Koordinator der Landesregierung für Verwaltungsmodernisierung, Bürokratieabbau und bessere Rechtsetzung, Dr. Florian Stegmann.

 „Mit ‚smap‘ und ‚MobiWert‘ haben wir gemeinsam Digitalisierung ‚auf die Straße gebracht‘ und wortwörtlich für die Bürgerinnen und Bürger ‚erfahrbar‘ gemacht. Und wir haben die lokalen Mobilitätsdaten mit den Landes- sowie Bundes- und EU-Portalen verknüpft. So wird eine Anwendung auch über die Region hinaus möglich“, sagte der Beauftragte der Landesregierung für Informationstechnologie, Stefan Krebs.

 Das Projekt „MobiWert“ wurde vom Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg im Zuge des Förderprogramms Innovationspartnerschaften zwischen Kommunen und der Mobilitätswirtschaft 4.0 (InKoMo 4.0) mit rund 300.000 Euro gefördert. Die bewilligten Fördermittel decken 50 Prozent der Projektkosten.   

 Mehrwehrt durch Skalierbarkeit für Städte und Kommunen

Ziel des Förderprojekts war unter anderem die Skalierbarkeit der Ergebnisse, damit auch andere Kommunen von diesem Pilotprojekt lernen und ihre Mobilitätsdaten mit deutlich geringerem Aufwand veröffentlichen können. „Die gesammelten Erkenntnisse aus dem Projekt wurden in einem Handlungsleitfaden zusammengefasst und nun mit der Unterstützung des Städtetags Baden-Württemberg allen Kommunen zur Verfügung gestellt“, erläuterte die Projektleiterin Carina Puff.

 „Die Vielzahl der Anwendungsmöglichkeiten soll so künftig auch von anderen Kommunen übernommen werden können. Das Projekt MobiWert der Stadt Neckarsulm ist eine wunderbare Blaupause für nachhaltige und digitale Mobilität“, ergänzte Dr. Susanne Nusser, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Städtetags Baden-Württemberg.

 InKoMo 4.0 fördert die landesweite Digitalisierung

Mit dem Programm „Innovationspartnerschaften zwischen Kommunen und der Mobilitätswirtschaft 4.0“ fördert das Land die Entwicklung und Erprobung von neuen digitalen Mobilitätsdiensten als Teil des Strategiedialogs Automobilwirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, digitale Mobilitätslösungen zu verbessern und auf weitere Regionen zu übertragen. Als eine von fünf Kommunen in Baden-Württemberg erhielt die Stadt Neckarsulm eine Projektförderung.