Maßnahme zum Hochwasserschutz hilft auch Amphibien zu überleben

OB Steffen Hertwig und Grünbereichsleiter Günter Glaser stehen vor einer Senkmulde.
OB Steffen Hertwig (li.) und Grünbereichsleiter Günter Glaser nehmen die Senkmulden in Augenschein, die der Bauhof am Oberlauf von Hängelbach und Herrenwiesenbach zum Hochwasser- und Amphibienschutz angelegt hat. (Foto: SMB) 

Der Bauhof der Stadt Neckarsulm hat in Abstimmung mit dem Staatlichen Forstamt an den Oberläufen des Hängelbaches und des Herrenwiesenbaches Senkmulden zur Wasserrückhaltung angelegt. „Mit dieser Maßnahme verbessert die Stadt den Hochwasserschutz an den Oberläufen der Bäche und Flüsse“, erklärte Oberbürgermeister Steffen Hertwig. „Wenn sich dies auch noch mit dem Schutz gefährdeter Amphibien verbinden lässt, ist das eine tolle Sache.“ Steffen Hertwig und der Leiter des Grünbereichs beim städtischen Bauhof, Günter Glaser, überzeugten sich vor Ort selbst von der Wirksamkeit dieser Maßnahme.         

Die Senkmulden schaffen nicht nur Retentionsräume im Hochwasserfall, sondern dienen gleichzeitig auch als Laichgewässer für Gelbbauchunken, Gras- und Wasserfrosch. Durch den Klimawandel und immer stärker austrocknende Senken, Tümpel und Bäche sind viele Tierarten wie Amphibien, Insekten und Reptilien gefährdet. Sie benötigen solche Gewässer, um überleben zu können.

So ist zum Beispiel die Gelbbauchunke akut vom Aussterben bedroht. Sie gehört zu den Amphibien mit einer engen Gewässerbindung. Ursprünglich war die Art ein typischer Bewohner der Bach- und Flussauen. Hier besiedelte sie die Kleingewässer, die je nach Auendynamik immer wieder neu und zeitweise entstanden. Auch in ihren zivilisatorischen Ersatzbiotopen bevorzugt die Gelbbauchunke temporär wasserführende Klein- und Kleinstgewässer auf lehmigem Grund, wie Traktorspuren, zum Beispiel in Rückegassen, Pfützen und kleine Wassergräben. Meist sind diese Habitate vegetationsarm und frei von konkurrierenden Arten und Fressfeinden.

Temporäre Kleingewässer erwärmen sich schnell, so dass sich der Laich und die Larven rasch entwickeln können. „Umso wichtiger ist es, Ersatz für solche Wasserflächen, etwa in Form von Senkmulden zu schaffen“, bekräftigte Günter Glaser. (snp)

(Erstellt am 21. Februar 2024)